Zwischen translatorischer Konditionierung und alteristischer Kontingenz
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Die Frage nach Verantwortung und Verantwortlichkeit ist für das Übersetzen und Dolmetschen grundlegend. Doch ist sie auch sinnvoll? Sowohl Translationswissenschaft als auch professionelle Translatorinnen und Translatoren wollen den Begriff eng fassen. Sie wenden ihn allein auf den translatorischen Akt und die damit betrauten Akteure an. Die Realität ist jedoch komplexer: Übersetzen und Dolmetschen sind oft Teamarbeit. Mit zunehmender Digitalisierung ist ein Translat immer häufiger das Ergebnis maschineller Translation. Genutzt und gedeutet wird ein so entstandener Text vom Publikum.
Ruth Katharina Kopp lenkt den Blick auf den phänomenalen Stand einer auf Translation bezogenen Verantwortung. Sie löst diese von den Begriffen Handlung und Intention sowie vom personalen Subjekt. Mit Rekurs auf Emmanuel Levinas' Verantwortungsphilosophie und Teile der responsiven Ethik nach Bernhard Waldenfels gelingt es ihr, den Begriff der Verantwortung auch für den Bereich der maschinellen Translation fruchtbar zu machen.
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