Zwischen Tradition und Aufbruch. Deutschunterricht und Lesebuch im Deutschen Kaiserreich
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«Wir sollen nationale junge Deutsche erziehen und nicht junge Griechen und Römer» heißt es in der bekannten Eröffnungsrede des deutschen Kaisers Wilhelm II. auf der Schulkonferenz in Berlin (1890). Diese Worte verdeutlichen die Kontroversen um klassisch-humanistische und modern-realistische Bildungsinhalte am Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei steht vor allem das Fach Deutsch im Zentrum der Auseinandersetzung. Diese Arbeit rekonstruiert anhand von schulpolitischen Erlassen, Lehrplänen, Stundenplänen sowie Inhalten und Textauswahl von Lesebüchern die literarische und sprachliche Bildung, aber auch die moralische, religiöse und politische Erziehung der bürgerlichen Eliten des Fin de siècle. Mit der Dokumentation konzeptioneller Vorstellungen im Kontext von geistesgeschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen wird ein Beitrag zu der literarischen Kanonbildung im gymnasialen Deutschunterricht und der Erforschung des Deutschen Kaiserreichs geleistet.
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