Zwischen Tag und Dunkel
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Hilde Sherman (1923-2011) entstammte einer jüdisch-orthodoxen Familie, die von Spanien über Holland nach Deutschland kam und 400 Jahre in und bei Mönchengladbach lebte. 1933 war sie gerade zehn Jahre alt. Einfach und lakonisch, aber umso erschütternder beschreibt sie die Judenverfolgung im Rheinland. Im Dezember 1941, als die systematische Deportation von Jüdinnen und Juden aus Deutschland begann, meldete sie sich freiwillig zum Transport, um damit der Trennung von ihrem damaligen Verlobten zu entgehen. Im Ghetto von Riga vegetierte sie bis Oktober 1944 in der ständigen Nähe des Todes, erlebte die Ermordung ihrer gesamten Familie, ihres Mannes und all ihrer Freunde sowie die Ausrottung ganzer Lager. Nach Hamburg-Fuhlsbüttel verlegt, entkam sie erst Ende April 1945 dank der Intervention von Graf Folke Bernadotte nach Schweden, todkrank und bis auf die Knochen abgemagert. Sie ist zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt - und muss erst wieder lernen zu leben. Mit dem lettischen Juden Willy Sherman emigrierte sie nach Kolumbien und verbrachte ihren Lebensabend in Israel.
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