Zwischen Philosophie und Literatur
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Die Einzeldisziplinen Philosophie und Literaturwissenschaft bieten jede für sich methodische Ansätze, die miteinander kombiniert neue transdisziplinäre Energien freilegen. Das Unbestimmte und das nicht Darstellbare haben in der Philosophie einen gesicherten Status. Die Aufgabe der Literaturwissenschaft hingegen ist es, das konkrete Textmaterial auf seine Konstitution hin zu untersuchen. In einem interdisziplinären Ansatz beleuchtet Vanessa Geuen beide Aspekte ¿ Geschriebenes und nicht Gesagtes, Sichtbares und Unsichtbares ¿ am Beispiel von Carl Einsteins Roman Bebuquin (1912). Einstein hebt die Grenzen des Rationalen und des Verstandes auf: Das Irrationale, Groteske, Widersprüchliche, das Alogische und Akausale, der Rausch und die Phantasie sind Einsteins Mittel. Der Bebuquin lässt sich somit als Kumulation philosophie- und literaturgeschichtlicher Auffassungen lesen, artikuliert als und umgesetzt in Dichtung. Das Reale soll mit dem Phantastischen verschmelzen, Subjekt und Objekt sollen miteinander verwachsen, Denken und Empfinden sollen vom Erkennen getrennt werden. Die Kategorie der Möglichkeit bestimmt nicht nur Einsteins Prosa, sondern sein gesamtes ¿vre. So heißt es im Bebuquin treffend: ¿Das Umgekehrte ist genauso richtig¿.
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