Zwischen kulturellem Gedächtnis, Nostalgie und Mythos
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Oma Österreich. Unter diesem Kosenamen kehrte die Habsburgermonarchie ins Bewusstsein des heutigen Galizien zurück. Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit durch Autoren und Maler wie Jurij Andruchovyc oder Volodymyr Kaufman wurde auch vom Tourismus der Städte wie L'viv (Lemberg) aufgegriffen und fand ihren Ausdruck in deren blühender Kaffeehauskultur. Während nach der Wende diese Erinnerung die Wiederentdeckung der einstigen Multikulturalität förderte, trat seit etwa 2000 auch ihre konservative Seite zutage. Sie bestand in einem Ausspielen der europäischen Zugehörigkeit gegen die Regionen im Osten, die als zivilisatorisch rückständig empfunden wurden. Im Zentrum des Buches steht das Spannungsfeld zwischen einer inklusiven reparativen Nostalgie und einem exklusiven Eurozentrismus, in dem sich die Erinnerung an die Habsburger bewegte. Damit soll nicht nur die von Claudio Magris begründete kritische Analyse des Habsburger Mythos fortgeführt, sondern auch zum besseren Verständnis kultureller Ursachen des Ukraine-Konflikts beigetragen werden, die hinter geopolitischen Verwerfungen häufig zurücktreten.
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