Zur Propaganda des Augustus
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Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Didaktik, Note: 1, 0, , 73 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Propaganda - ein ungewöhnliches Thema im Lateinunterricht! Propaganda ist jedoch in der Hauptsache ein sprachliches Phänomen, weil ihr Urheber in erster Linie die Sprache und ihre Wirkungsmöglichkeiten nutzt, um möglichst viele Menschen in seinem Sinne für geistig-kulturelle, wirtschaftliche oder politisch-ideologische Ziele zu beeinflussen.
In der Sachanalyse wird kurz skizziert, daß der Begriff in seiner heutigen Bedeutung jung ist - im Gegensatz zur Sache an sich. Um so reizvoller erscheint mir dieser Versuch, Schüler im Rahmen einer lateinischen Unterrichtsreihe Propagandamethoden am Beispiel der augusteischen Öffentlichkeitsarbeit erarbeiten zu lassen. Denn sie können dabei unter anderem die wichtige Einsicht gewinnen, daß dieses Phänomen kein Spezifikum der Gegenwart darstellt, sondern der Sache nach zu den kommunikativen Grundbedingungen des Menschen und der Intention von Sprache immanent ist. In diesem Sinne ermöglicht der Unterrichtsversuch einen existentiellen Transfer im Lateinunterricht, weil Schüler hier an einem Modell aus der antiken Vergangenheit isomorphe, also epochenunabhängige anthropologische oder genauer sprach- und kommunikationsimmanente Phänomene erarbeiten können.
Eine wichtige Intention meiner Unterrichtsreihe besteht darin zu versuchen, das Potential des Lateinunterrichts auszuschöpfen: Die Schüler sollen im Verlaufe des Unterrichtsversuches problemorientiert mit Gegenständen aus wichtigen altertumswissenschatlichen Bezugsdisziplinen des Lateinunterrichts in Berührung kommen, um mit ihnen umgehen und sie aufeinander beziehen zu lernen, so daß sie aus einer komplementär-kontrastiven Betrachtung Interpretationsgesichtspunkte gewinnen. Zu diesem Zwecke werden die Schüler mit Erkenntnisobjekten aus der lateinische Philologie, der Archäologie, der Epigraphik und der Numismatik konfrontiert, deren Interpretation auch Einblicke in die Alte Geschichte erfordern. In diesem Sinne soll diese Sequenz auch wissenschaftspropädeutisch wirken, da die moderne lateinische Philologie ebenso wie andere auf das Altertum gerichtete Fächer selbstverständlich Erkenntnisse aus ihren Nachbardisziplinen in ihren Interpretationsvorgang einbeziehen.
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