Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne
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Gegenüber den anti-rationalen Zweideutigkeiten des sogenannten Postmodernismus verteidigt Albrecht Wellmer die Perspektive einer radikalisierten Aufklärung. In kritischer Anknüpfung an Adorno setzt er diese Perspektive zu zentralen Impulsen der modernen Kunst in Beziehung. Hierin liegt zugleich ein Anknüpfungspunkt an die Rationalitätskritik der Postmodernisten: für diese ebenso wie für Adorno steht die moderne Kunst im Zeichen einer Kritik der Rationalitätsform der Moderne, in beiden Fällen wird sie zum Schlüssel einer Kritik der diskursiven, der instrumentellen, der »totalisierenden« Vernunft. Für Adorno zielt diese Kritik auf eine Selbstüberschreitung der Aufklärung, hierin bleibt er - im Gegensatz zu den Postmodernisten - unzweideutig ein Aufklärer. »Gegen« Adorno ist freilich einzuwenden, daß die Kunst nur um den Preis einer Re-Theologisierung der Geschichte sich als Ort einer »höheren« Rationalität, als Vorschein von Versöhnung deuten läßt: die Kunst ist nicht das Paradigma einer höheren Rationalitätsform, sondern das Medium einer Entgrenzung unseres Rationalitäts»verständnisses«, sie steht nicht für das Ganze einer anderen, besseren Vernunft, sondern für die Möglichkeit einer Erweiterung von Subjekt-, Kommunikations- und Erfahrungsgrenzen.
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