"Zum Lob seiner Herrlichkeit" (Eph 1,12)
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1865 erschien das Buch "Mysterien des Christentums" von Matthias Josef Scheebens (1835-1888). Zunächst kaum beachtet, wurde das Werk bald ein Klassiker, gewürdigt als "unsterbliches, monumentales Meisterwerk" (M. Schmaus). Der Autor wird gerühmt als größter deutscher Theologe nach der Romantik (H.U.v. Balthasar). Scheeben deutet das Geheimnis des Menschen unter Bezug zu Person und Sendung Jesu Christi. Dabei befreit er die Lehre vom "sakramentalen Charakter", den Taufe, Firmung und die Weihe zum Ordo verleihen, aus ihrem theologischen Schattendasein. Die höchste Bestimmung des Menschen ist die Verherrlichung Gottes. Die Gnade erhebt und vervollkommnet die menschliche Natur - der sakramentale Charakter vervollkommnet den Menschen im Hinblick auf seine Person. Christologisch gesprochen: Der Charakter bezieht den Menschen in die hypostatische Union ein, in die unlösliche Verbindung der Menschennatur Jesu Christi mit dem göttlichen Logos. Das geschieht durch die Teilnahme am Opfer Christi, das primär auf das Lob Gottes ausgerichtet ist und erst sekundär auf die Vergebung der Schuld. Gerade die radikal theozentrische Sicht ermöglicht Scheeben eine Neuformulierung der hohen Würde und Berufung des Menschen. Die Arbeit gibt einen Ausblick auf Wirkungsgeschichte und Aktualität der Auffassung Scheebens für Soteriologie, Eschatologie und theologische Anthropologie heute.
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