Zum ego- und soziozentristischen Konzept der Person nach Shweder und Bourne
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, 0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Selbst, das Individuum und die Person sind offensichtlich unscharfe Begriffe. Für den Kulturrelativismus beschreiben sie eines der Bedeutungsfelder, die seinen grundlegenden Geltungsanspruch darzulegen vermögen. Denn, wie Clifford Geertz (1984:126) in seinem mittlerweile klassischen zuerst 1975 veröffentlichten Aufsatz "On the Nature of Anthropological Understanding" formuliert, lediglich "some conception of what a human individual is, as opposed to a rock, an animal, a rainstorm, or a god, is [...] universal." Die westliche Vorstellung eines "more or less integrated motivational and cognitive universe", genannt Individuum, sei hingegen "a rather peculiar idea within the context of world's cultures."
Das Ringen um eine Theorie der Kultur ist hoch aktuell. Psychologie, Soziologie und Ethnologie sind nur einige der Disziplinen, die sich darin treffen (vgl. Shweder & LeVine 1984). Die Frage nach den Konzeptionen des Selbst spielt hierbei eine zentrale Rolle. Die bloße Feststellung eines Kulturrelativismus reicht offensichtlich nicht aus. Die Ansätze bleiben jedoch insgesamt eher entwurfhaft und essayistisch, was man ihnen angesichts der Weite des Themas wiederum kaum vorwerfen kann.
Die vorliegende Arbeit soll nun erörtern, inwieweit eine kulturrelativistische Perspektive von Ego- versus Soziozentrismus im Anschluss an Shweder und Bourne (1984) zur Darstellung unterschiedlicher kultureller Konzepte von Selbst in den anthropologischen Beobachtungen Geertzs (1984) ihre Rechtfertigung finden kann. Aus der Fülle der möglichen Ansätze werden so zwei Texte aufeinander bezogen, die sich in vielerlei Hinsicht nahe stehen. Deutlich weiter entfernt etwa stünde der Vorschlag Harris' (1989), das Selbst, die Person und das Individuum als Konglomerate biologischer, psyc
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