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Zu Goethes "Prolog im Himmel" im Faust

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Dramenanalyse: Die Dramen J. W. Goethes, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die Nähe zum Buch Hiob rückt der Prolog im Himmel in den Kontext der Theodizee. Auch im Prolog versammelt der Herr die "himmlischen Heerscharen" um sich, das Diabolische in Person von Mephistopheles tritt hinzu und es kommt zum Zwiegespräch. Zwar ist es - wie im Buch Hiob - der Herr, der das Gespräch auf seinen "Knecht" (299) lenkt, doch zeigt sich, dass Goethe im Vergleich zum Hiobsbuch fundamentale Umwertungen vornimmt und die Figuren ihrer alttestamentarischen Herkunft und Denkweisen entfremdet. Goethe fügt mit dem Zwiegespräch zwischen dem Herrn und Mephistopheles und der daraus sich ergebenden "Wette" (331) eine neue Dimension in den Fauststoff und sprengt durch die Einbettung in eine kosmologische Ordnung die Tradition seiner Bearbeitungen. Er erhebt den Mythos des nach Entgrenzung strebenden Teufelsbündlers auf eine höhere Stufe der Generalisierbarkeit, er macht das Faustdrama zum universalen Menschheitsdrama. Durch die Verdoppelung des Paktes gewinnt die Durchdringung der Weltenkreise durch Faust und Mephistopheles einen jenseitigen Horizont. Die These ist, dass es Goethe gelingt, durch die im Prolog vollzogenen Umwertungen christlicher Traditionen in Bezug auf die Vorstellungen von Engeln, Teufel und Sünde, sowie durch die Darstellung der daraus sich ergebenden kosmischen Ordnung, seiner Tragödie eine Offenheit zuteil werden zu lassen, die das Werk den Umwälzungen der Zeit enthebt.
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