Zu Gast bei Juden
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Die bedeutende Kulturregion Bodensee wird bisher ohne ihre ju¿dischen Anteile dargestellt. Doch waren u¿ber 250 Jahre lang, von etwa 1200 bis etwa 1450, ju¿dische Familien Teil des städtischen Alltags. Ab dem Beginn des 14. Jahrhunderts unterbrachen Christen mit brutalen Verfolgungswellen das Zusammenleben. Im 15. Jahrhundert vertrieben sie die Juden aus den Städten. Deren Hinterlassenschaften wurden vernichtet, und die gemeinsame mittelalterliche Geschichte ist vergessen. Die Ausstellung "Zu Gast bei Juden. Leben in der mittelalterlichen Stadt" im Archäologischen Landesmuseum Konstanz und der dazugehörige Begleitband zeigen, dass die gotische Kultur am Bodensee zwei Gesichter hatte, ein ju¿disches und ein christliches. Besonders eindrucksvoll belegt dies die gotische Bilderwelt der Juden am Bodensee in den noch erhaltenen hebräischen Prachtmanuskripten. Sie kehren hier zum ersten Mal aus internationalen Bibliotheken an ihren Entstehungsort zuru¿ck. Weitere Spuren sind Gebrauchshandschriften, Urkunden, Siegel und Gegenstände, die mit ju¿dischem Leben in Verbindung stehen. In diesem reich illustrierten Begleitband wird die Geschichte der Juden am Bodensee in den Rahmen einer gemeinsamen Geschichte von Juden und Christen im Mittelalter eingeordnet. Alle Exponate sind abgebildet und zum Teil u¿berhaupt erstmals historisch untersucht worden. International bekannte sowie junge Forscherinnen und Forscher stellen neue Forschungsergebnisse und neues Quellenmaterial vor. Eine Bibliographie macht auch die ältere Forschung umfassend zugänglich.
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