Zisterzienser-Abtei Neuzelle
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Die bedeutendste barocke Klosteranlage des Landes Brandenburg steht in Neuzelle, südlich von Eisenhüttenstadt, nahe der Oder.
Die fürstlich-barocken Gartenanlagen dort sind kürzlich fast vollständig rekonstruiert worden. - Spektakulär ist auch in der Kirche der "Weg-Raum" aus 12 barocken, gestaffelten Neben-Altären, die man im 17. und 18. Jahrhundert schuf, als man die gotische Kirche barock um- und ausbaute, ohne die Grundstruktur zu zerstören. - Das "Heilige Grab" (von 1751/53, wiederentdeckt 1997) aus 450 Teilen für 15 Szenen-Tafeln und 5 Hintergrund-Bilder sucht ebenfalls seines gleichen (heute dort in eigenem Museum).
2016/18 siedelten sich hier wieder Mönche an, und zwar aus demselben Zisterzienser-Orden, mit dem das Kloster 1268 gegründet worden war (1817 säkularisiert).
Politische Signalwirkung sollte die Klosteranlage stets ausüben, seit sie 1268 vom Markgrafen von Meißen in der Niederlausitz gegründet wurde. Zeitweise brandenburgisch, kam das Territorium von 1370 bis 1635 zu Böhmen und blieb so von der Reformation unberührt. An Sachsen gelangt, durfte Neuzelle doch katholisch bleiben und wurde alsbald in kirchenfürstlicher Manier ausgebaut. Ab 1803 preußisch, wurde das Kloster erst 1817 aufgehoben, die kleine, doch barock-eindrucksvolle Torkirche wurde evangelische, die glanzvolle Klosterkirche katholische Pfarrkirche. Ungebrochen erhielt sich deren Funktion als Wallfahrtskirche wegen ihres mittelalterlichen Gnadenbildes.
Der missionierenden Belehrung diente die neue Ausstattung der Klosterkirche durch süddeutsch-böhmische Künstler in den Jahren 1654-58 und 1720-41 nach einheitlichem Plan mit Altären, edlem Mobiliar, reichem Stuckmarmor-, Skulpturen- und Fresken-Programm im Geist der Wessobrunner Schule. Die gotische Hallenkirche blieb als Grundstruktur erhalten und wurde durch Anbauten für Hochaltar, Josephskapelle sowie eine neue Vorhalle ergänzt.
Von der Gesamtanlage des Klosters sind etliche Gebäude erhalten. Kreuzgang, Refektorium u.a. zeigen hochkomplizierte Gewölbelösungen und originelle Schlussssteine, Kapitelle sowie andere Einzelheiten. Die barocken Klostergärten wurden seit 1992 schrittweise rekonstruiert. Für das 1997 wieder entdeckte "Heilige (Oster-)Grab" aus über 450 Teilen (1751/53) wurde 2015 ein eigenes Museum erbaut. 2017 begann eine Wiederbesiedlung Neuzelles mit Zisterziensermönchen aus Heiligenkreuz bei Wien, ein Priorat wurde 2018 errichtet.
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