«Zerstörte» oder «wahre» Kirche: Eine geistliche oder kirchenpolitische Entscheidung?
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Auch in der kirchlichen Zeitgeschichte prägen klischeehafte langlebige Erlebnis- und Kampfbilder Deutung und Bewertung der Ereignisse. So ist das herrschende Bild des «Kirchenkampfes» vor allem aus der Siegeroptik einer bestimmten kirchenpolitischen Gruppe, der «Bekennenden Kirche», entworfen. «Kirchenkampf» ist aber weniger ein Verstehens- als ein Deutungsbegriff! Theologie und Kirchenpolitik werden vermischt. Leitende Begriffe wie «zerstörte» und «wahre» Kirche verdanken sich in erster Linie kirchenpolitischen Entscheidungen. Vor allem mit Hilfe von Karl Barths theologischem Denkstil wird kirchenpolitische Rhetorik in einen theologischen Sprachkontext eingebunden und so suggeriert, daß kirchenpolitische Verhaltensweisen die genaue Folge dogmatisch-theologischer Einsicht seien.
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