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Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung, 1903, Vol. 12

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Excerpt from Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung, 1903, Vol. 12: Organ der Gesellschaft Österreichischer VolkswirteDiese Streitfragen wurden aber von einer neuen abgelöst die Erkenntnis der Superiorität des Systems der Zentralbanken schließt noch in keinerlei Weise eine Antwort auf die Frage ein, ob das Monopol der Notenausgabe durch den Staat selbst ausgeübt oder ob es einer Privatbank übertragen werden solle. Denn aus der Tatsache, daß mit einziger Ausnahme Rußlands. Schwedens, Finnlands und Bulgariens alle europäischen zentralen Notenbanken auf privater Grundlage errichtet sind, dürfen nach unserem Dafürhalten keine weiteren Schlüsse gezogen werden als eben diese, daß die Mehrzahl der Emissionshanlren, vor allem die Bank of England und die Banque de France, zu einer Zeit gegründet werden sind. Da die wirtschaft liche Interessensphäre und der wirtschaftliche Interessenkreis des Staates enger gezogen waren, als dies heute der Fall ist, und daß die Ausgabe ron Banknoten lange schon, wie die Ausstellung von Wechseln. Ein Zweig des privaten Bankgeschäftes war, ehe die Banknote den Charakter des vor nehmsten Geldsurrogates annahm, den sie heute trägt. Gewiß sind auch diese Erwägungen nicht geeignet, das unbefangene Urteil für eines der beiden Systeme der Durchführung des Banknotenmonopols irgendwie zu beeiutlußen, sie sollen lediglich andeuten, daß die gegen das System der Staatsbank vorgebrachten historischen Argumente nicht zwingender Natur sind. Und wenn auch rückhaltslos zugegeben werden muß, daß im Deutschen Reichs in den Jahren und in Frankreich im Jahre anläßlich der parlamentarischen Debatten über die, gelegent lich der Verlängerungen der Privilegien der zentralen Notenbanken dieser Länder zum Ausdruck gekommenen bank-verstaatliehungatendenzen. Sehr beachtenswerte Argumente gegen das System der Staatsbank vorgebracht wurden, so glauben wir doch nicht, daß die Frage damit als endgültig erledigt zu betrachten ist. Wir neigen vielmehr zur Überzeugung hin, daß die Ablehnung der Verstaatlichungsanträge in Frankreich und Deutsch land ihren Grund nicht ausschließlich in Erwägungen sachlicher und bank technischer Natur findet. Daß vielmehr ihr Motiv vor allem in der Be fürchtung zu suchen ist, es könnte die Verstaatlichung der Zentralbank ihre Auslieferung an eine der politisch ein¿ußreichsten wirtschaftlichen Interessengruppen nach sich ziehen, und es erscheint uns aus diesem Grunde der bisherige Verlauf des Streites um die Frage: Staats oder Privatbank? In der Schweiz, wo für derartige Befürchtungen die Voraussetzungen in nicht gleich hohem Grade vorliegen, wie dies in Frankreich oder Deutschland der Fall ist, eines ziemlich hohen Grades von allgemeinem Interesse nicht zu entbehren.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
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