Zeit und Zeitpathologien bei Jugendlichen in besonderen Lebenslagen
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1, 3, Universität Regensburg (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Viele der Jugendlichen die mir begegneten zeigten massive Auffälligkeiten hinsichtlich
ihres Umgangs mit der Zeit. Es stellte sich mir die Frage, ob die Veränderungen im
Zeitbewusstsein der Jugendlichen allein auf ihre, teils schwerwiegenden, seelischen Störungen
zurückzuführen sind. Es entwickelte sich die Annahme, dass nicht nur auf der individuellen
Ebene Auslösefaktoren für die beobachtbaren Abweichungen von der Norm zu finden
sind. Es schien, dass auch und gerade durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
Pathologien in der Zeitwahrnehmung von Jugendlichen entstehen können. Im Rahmen dieser
Arbeit wollte ich mich eingehender mit dieser Hypothese beschäftigen. Im Vorfeld der empirischen
Arbeit habe ich mich ausführlich mit verschiedenen soziologischen Theorien zur Zeit
beschäftigt. Das erste Kapitel dieser Arbeit soll einen knappen Überblick über verschiedene
Zeitsoziologien bieten. Die kurze Abhandlung beginnt bei den Vorläufern der Zeitsoziologie,
erläutert die wichtigsten handlungstheoretischen Konzepte der Zeitsoziologie und stellt einige
neuere Aspekte soziologischer Zeitforschung vor. Die weiteren Kapitel sind, dem
dialektischen Arbeitsprinzip der Grounded Theory entsprechend, parallel entstanden. Im
zweiten Kapitel soll dargestellt werden, dass Zeitpathologien ein Symptom gesellschaftlicher
Anomie sein und im Ausklang der Moderne zunehmen können. Vor allem die Prekarisierung
der Lebenswelt trägt zu einer Zunahme der gesellschaftlichen Anomie bei, was das Auftreten
einer bestimmten Form der Zeitpathologie begünstigen kann. Dabei wird vor allem auf die
Auswirkungen des modernen Kapitalismus verwiesen. Der Kapitalismus bildete nicht nur das
Kernproblem der frühen soziologischen Klassiker - wie Marx, Durkheim, Simmel oder Weber
-, sondern kann auch heute noch als Horizont der soziologischen Arbeit gelten. Im dritten
Kapitel werden die Voraussetzungen zur empirischen Erfassung von Zeitvorstellungen und
möglicher Zeitpathologien bestimmt. Die Methode der empirischen Vorgehensweise soll erörtert,
das Untersuchungsdesign festgelegt sowie über den Verlauf der Feldphase berichtet
werden. Weiterhin soll über die qualitative Auswertung der Daten berichtet werden. Im
vierten Kapitel sollen die Ergebnisse dieser Auswertung ausführlich dargestellt werden.
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