Zeichenhandeln
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Was die Peircesche Philosophie und Zeichentheorie heute so attraktiv macht, ist - neben der Aussicht auf eine auch technisch handhabbare Form - die Gegnerschaft zu jeder Form des Cartesianismus. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, daß die infinite Zeichenproduktivität, die bei Peirce die fundierende Rolle übernimmt, unzweifelhafte Bezüge zu Schelling aufweist. Peirce freilich ist bemüht, diesen latenten Idealismus zu halbieren. Ausgehend von der repräsentationalistischen Definition des Zeichenbegriffs als einer immanenten Mitrepräsentation der Repräsentationsleistung, welche die Problemlage dessen, was man »Moderne« nennt, wenn nicht überhaupt erst geschaffen, so doch zumindest miteröffnet hat, mißt diese Abhandlung die Zeichentheorie daran, wie sie sich in wechselnden Strategien dieser Problemlage bemächtigt, sie transformiert, sie umgestaltend weiterentwickelt oder auch hinter ihrem eigenen Explikationsanspruch zurückbleibt. Dieses systematische Frageinteresse rückt dann ganz andere, dem üblichen Peirce-Verständnis fern liegende Theorien wie die Bildtheorie des späten Fichte und - vielleicht genauso unvermutet - ihren Überbietungsversuch in Derrida, einem Vertreter des »Neostrukturalismus«, in den Blick. Kants Name - auch er ist mit der Grundlegungsproblematik des Zeichenbegriffs eng verbunden -kommt erst am Schluß ins Spiel, er dient der Beglaubigung der Konsequenzen, die sich aus dieser Theorienkonstellation ergeben. Der »kritische Weg« ist der einer semiotisch verfaßten Vernunft im Ausgang von Peirce Zeichenbegriff. Vor diesem Hintergrund gelingt es dem Verfasser, das Konzept zu skizzieren, das der Titel »Zeichenhandeln« in lakonischer Verkürzung anzeigt: das Konzept einer zweckesetzenden Zeichenaktivität.
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