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Worte aus dem Käfig aus Kafkas "Ein Bericht für eine Akademie"

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 0, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Einfürung in die Neure Deutsche Literaturwissenschaft- Kafkas Erzählungen, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Erscheinungsjahr von "Ein Bericht für eine Akademie", 1917, schreibt Franz Kafka an seine Verlobte Felice Bauer: "...daß zwei in mir kämpfen, weißt Du (...) diese zwei sind ein Guter und ein Böser..." 1 Diese persönliche Aussage des Autors zeigt, wie viel "Seelenblut" in seiner Parabel steckt. Kafka erzählt die Geschichte eines in Gefangenschaft geratenen Affen, namens Rotpeter, der entscheidet Mensch zu werden, um seinem Käfig zu entkommen. Dieser Ausweg erscheint der Einzige, der ihm überlebensfähig erscheint. Kafka lässt den Erzähler in klarer, einfacher Sprache den Weg seiner "menschlichen Anpassung" berichten. Die Erzählung liest sich wie eine Rede und ist chronologisch aufgebaut. Da Rotpeter zum Zeitpunkt seines Berichtes, in dem er "die Bildung eines Durchschnittseuropäer" erreicht hat, also seine Entwicklung zum Menschen abgeschlossen ist, nehme ich Abstand von dem Bild eines, zur Dressur gezwungenen, gequälten Tieres. Diese Möglichkeit der Interpretation möchte ich im weiteren Verlauf widerlegen und aufzeigen, dass der Affe aus freien Stücken den Entschluss gefasst hat, Mensch zu werden. Vielmehr verstehe ich Kafkas Bericht als Frage, wie man in den Zwängen unserer Gesellschaft Mensch wird und bleibt. Den inneren Käfig sehe ich als Metapher für diese Zwänge, aber auch für Unwissenheit, Triebhaftigkeit. Thomas Mann hinterfragt in "Der Tod in Venedig" (1913) das Rätsel Wesen Mensch: "Wer begreift die tiefe Instinktverschmelzung von Zucht und Zügellosigkeit?" 2 Diese zwei sich widersprechende Elemente, die äußere Begrenzung und die innere Wildheit, beschreibt er als Instinkte, Triebe, als lebensnotwendige Bestandteile des Wesens. Wir Menschen brauchen die Gesellschaft und ihre Grenzen, um zu überleben und wollen dennoch um so mehr Grenzenlosigkeit. 3 Und weiter kritisiert Thomas Mann die Gesellschaftsform seiner Zeit: " Und hat Form nicht zweierlei Gesicht? Ist sie nicht sittlich und unsittlich zugleich-, sittlich als Ausdruck der Zucht, unsittlich (...), ja wesentlich bestrebt ist, das Moralische unter ihr stolzes und unumschränktes Zepter zu beugen?" 4 Könnte die Figur Rotpeters nicht durch jenen Menschen ersetzt werde, der ängstlich auf dem Pfad der Selbstfindung irrt und das Leben zu begreifen versucht? In "Ein Bericht für eine Akademie finden sich Widersprüche und Konflikte. Kafka lässt seinen Affen in diesem metaphorischen Käfig zu Bewusstsein kommen.
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22,50 CHF