Wolfgang Koeppens "Tauben im Gras" für Schüler fassbar machen. Ein fachwissenschaftlich fundierter Zugang für den Literaturunterricht
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Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2, 0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit soll ein Ansatz herausgearbeitet werden, welcher den Einsatz von Wolfgang Koeppens ¿Tauben im Gras¿ im Literaturunterricht erleichtern soll. Dabei soll ein Zugang zum Werk geschaffen werden, der schon vor der Gesamtlektüre Einblicke gibt in die grundsätzlichen Themen und ihre Umsetzung im Roman, damit die SchülerInnen bei der Bildung ihres mentalen Modells unterstützt werden und ihnen so die Gesamtlektüre erleichtert wird. Hauptziel ist dabei immer, das Textverstehen zu fördern und falschem textfernen Verstehen vorzubeugen. Im zweiten Teil der Arbeit werden die Ergebnisse der Analyse aufgegriffen und daraus ein geeigneter Zugang für die schulische Beschäftigung mit dem Roman ausgearbeitet. Dieser wird in drei aufeinanderfolgende Unterrichtssequenzen aufgeteilt, welche einzeln vorgestellt werden: a) Gesellschaftspolitische Kontexte hinzuziehen, b) Literarisches Gespräch über die Themen des Werkes und c) Das Grundmuster nachvollziehen mithilfe eines produktionsorientierten Verfahrens. Dabei soll auf die bestehenden Herausforderungen für Schüler und Schülerinnen eingegangen werden, ebenso wie auf Chancen und Grenzen des vorgestellten Zugangs. Letztlich soll diese Arbeit dazu dienen, eine Möglichkeit aufzuzeigen, ¿Tauben im Gras¿ für den Literaturunterricht fassbar zu machen, ohne die literarischen Besonderheiten des Werkes zu vernachlässigen.
Auf 228 Seiten beschreibt Wolfgang Koeppen in seinem Roman ¿Tauben im Gras¿ das Nachkriegsleben in einer deutschen Großstadt zu Beginn der 1950er Jahre. In diesem Rahmen wird zwar nur ein einziger Tag geschildert, doch mehr als 30 Figuren und die damit verbundenen häufigen Perspektiv- und Schauplatzwechsel sorgen für Komplexität und multidimensionale Einblicke in Figuren- und Zeitgeschichte. Den Roman für den Einsatz im Literaturunterricht auszuwählen, heißt ein Werk auszuwählen, das besondere Chancen bietet, das sich durch seine besondere Erzähltechnik, Sprache und Stil - in Anlehnung an den modernen Roman - auszeichnet und dabei einen Einblick gibt in eine vergangene Zeit. Wobei es nicht schon längst historisch geworden ist, sondern konstante Themen der menschlichen Erfahrung anspricht, wie Rassismus, Umgang mit Diversität und Freiheit. So kann der Roman beispielsweise als ¿Medium interkultureller Reflexion¿ gebraucht werden, der zeigt, wie Vorurteile jede kulturelle Begegnung beeinträchtigen.
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