Wohnen im Alter
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Der Mensch ist ein homo viator, auf dem Weg, ein Pilger. GeDanken zum Leben und Wohnen im Alter stehen in einem Kontext mit Rückschau, Abschied und Neubeginn. Der Schritt durch das Hauptportal eines Altersheims erweist sich für die meisten Menschen als Auszug aus einer vertrauten Welt und Einzug in eine noch unbekannte Welt, um mit Würde dem Lebensende entgegenzugehen, als Individuum, als einmaliger Mensch, als Person. Gefühle der Entwurzelung und Verpflanzung sind vielleicht wechselwirkend miteinander verflochten. Betagte, die in den Spittel eintreten dürfen, um hier die letzte Wegstrecke ihres irdischen Daseins zu verbringen, haben Grund zum Danken (eucharistein). Dankend brach Jesus das Brot beim letzten Abendmahl. Möge allen, die durch das Hauptportal in den Spittel eintreten, die Hoffnung vorausgehen. Der Eintritt in den Spittel erinnert an Senecas Bild vom Sturz und Halt. In den Gewölbebogen des Lebens wird ein «Schlussstein» eingefügt. Er wird zur letzten Zutat, zu jener Zutat, die nicht vermehrt, sondern vollendet. Der Spittel ist ein irdisches Paradies, Koinonia, Gemeinschaft durch Teilhabe. Das Leben erweist sich als ein lebenslanger Weg der Handreichung.
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