Wissenschaft in der Maschinenstadt
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Die Geschichte des Labors im urbanen Umfeld des 19. Jahrhunderts und zugleich eine spannende Kulturgeschichte der Stadt Berlin.
Aus Perspektive des Physiologen Emil Du Bois-Reymond (1818-1896) schildert Sven Dierig Wandel und Krise des Labors in der Industriestadt Berlin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei geht es um Frösche, Muskeln und Nerven, Straßenbahnen und mechanische Werkstätten, Wasserleitungen, Telegraphen und Dampfmaschinen, um Experimentatoren, Handwerker und Fabrikanten.
Laboratorien mit ihren Wissenschaftsobjekten, Instrumenten, Versuchsanordnungen und Handfertigkeiten haben kein autonomes Innen und Außen. All das, was Naturwissenschaftler in ihren Laboratorien tun, findet in einem nach außen hin offenen Handlungsraum statt, in einem Überschneidungsverhältnis zu dem, was außerhalb des Labors geschieht und vorhanden ist. In der Stadt fanden die Laboratorien des 19. Jahrhunderts ihr Umfeld, das Labor in der Stadt war der Ort, an dem Experimentieranordnungen aufgebaut und Forschungsinstrumente für experimentelle Zwecke eingesetzt wurden. Ungeachtet des seit geraumer Zeit bestehenden Interesses an den historischen Laboratorien der Naturwissenschaften und an dem, was auf ihren Experimentiertischen vor sich ging, ist das urbane Außen des Labors in der historischen Wissenschaftsforschung bisher eher als gegeben hingenommen, denn in seiner eigenen Historizität und in deren Verhältnis zur Geschichte des Experimentierens im Labor ernst genommen worden.
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