Wir wollen alles - Häuserkampf I. Teil (1970-1989)
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Der Schwung der 68er Bewegungen war verflogen, die politische Klasse schien sich gefangen zu haben. Tatsächlich tauchten die Ideen nur an anderen Stellen auf, völlig unangemeldet. Die SchülerInnenbewegung entstand, in den Heimen rebellierten die >Schwererziehbaren<, die Jugendzentrumsbewegung kämpfte um selbstverwaltete Räume, Jungarbeiter wollten nicht länger werden, was ihre Väter geworden sind, und viele >Gastarbeiter< hörten auf, stumm zu malochen.
Während dessen boomte die deutsche Wirtschaft. Konzerne, Banken und Versicherungen platzten aus allen Nähten und erwarteten von ihren Parteien, dass sie ihnen in lukrativer, zentraler Lage Platz schafften - koste es, was es wolle. Citynahe Wohngebiete sollten für die Business-Klasse freigeräumt, die dortige Wohnbevölkerung vertrieben werden. Was sang- und klanglos über die Bühne gehen sollte, kulminierte im heftigsten Häuserkampf, den Frankfurt nach 1945 erlebt hat. 1970 wurde im Frankfurt-Westend das erste Haus besetzt. Aus einem Wespenstich entwickelte sich ein Wespennest. die Investorenträume drohten zu platzen, die SPD geführte Stadtregierung bekam als Gegenregierung den >Häuserrat< und die Medien prophezeiten den Anfang vom Ende: Erst der Häuserrat, als nächstes Fabrikräte.
Die zweite Hausbesetzungswelle in den 80er Jahren
Der >Deutsche Herbst< 1976/77, die Entmachtung bürgerlicher Institutionen, die selektive Außerkraftsetzung elementarer Grundrechte hat eine >bleierne Zeit< zurückgelassen. Die Soziologie machte sich nur noch Sorgen. um die Jugend und schrieb sie ab.
Die alten Pläne von der Umwandlung citynaher Wohngebieten in lukrative Stadtorte für Business und Prime-Class-Wohnen blieben brandaktuell, wurden mit Vehemenz verfolgt und zart akzentuiert. Ein bisschen Bürgerbeteiligung, ein bisschen mehr Spielgeld für Anliegen, die das Projekt im Kern nicht gefährdeten.
Was mit den ersten Hausbesetzungen in Berlin-Kreuzberg Anfang der 80er Jahre begann, entwickelte sich zu einem Flächenbrand. In Stadt und Land brachten man es auf über 400 besetzte Häuser. Und in Zürich revolutionierte d'Bewegig die Bewegung, versöhnte Militanz und Poesie, forderte die Sprengung der Alpen und machte als Ehepaar MüllerFurore, als dieses - zur besten Sendezeit im Schweizer Fernsehen - den Einsatz von Bomben und Panzern gegen die Hausbesetzungsbewegung forderte.
Mit dabei:
Diverse Filme
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