Wir werden nie genug haben
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48 Stunden an mehreren Frühlingstagen des Jahres 2009 haben der damals 94-jährige Kurt W. Rothschild und sein früherer letzter VWL-Prüfling aus dem Jahre 1985, der heutige ORF-Journalist Hans Bürger, über die Wurzeln der damals immer schlimmer werdenden zweiten Weltwirtschaftskrise gesprochen.
Daraus wurde das Wissenschaftsbuch des Jahres und der Buchliebling des Jahres Wie Wirtschaft die Welt bewegt. Heute, sieben Jahre später, wissen wir: Rothschild hatte mit
seinen Grundthesen recht. Mit Konjunkturprogrammen statt Austeritätspolitik werde man die Krise besser meistern. Aber auch auf die immer wieder von Bürger gestellte Frage, ob Wohlstandsgesellschaften nicht einmal an Sättigungsgrenzen stoßen werden, sagte er eindeutig: "Nein, die Menschen werden nie GENUG haben und sie werden auch
nie genug HABEN." Der Kapitalismus werde sich weiterhin durchsetzen, man solle nur den Finanzkapitalismus besser regeln - aber letztlich werde der Kapitalismus weiter Wohlstandstreiber bleiben. Immerhin: Worte eines überzeugten Post-Keynesianers - der sein gesamtes jahrzehntelanges Schaffen für eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes
gekämpft hatte.
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