Wider Gewalt und Willkür
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Die Wurzeln meiner KraftSechs Jahre später, eine Welt, nicht mehr wieder zu erkennen. Vor Augen noch die lange Reihe wohlgenährter, prächtiger Kühe mit Eutern voll sahniger Milch - und jetzt: Sechs magere Kleiderständer mit hervorragenden Rippen, gesenkt die Köpfe mit den traurigen Augen hinter den mit Säcken zugehangenen Fenstern. Im Stall des Stolzen und der Kraft? - kaum besser: Drei Kriegsveteranen, einer blind, der Zweite mit einer immer wieder aufbrechenden Schussverletzung und der guten, nun schon alten Micke, die schon 1939 aus dem Heeresdienst ausschied.Mit einer uralten Zuchtsau und einem kränkelndem Jungtier löst der Blick in den Schweinestall nur Entsetzen aus.Traurig, diese Heimkehr (x »vergiss die Wahrheit nicht«) nach der langen, schlimmen Sehnsucht. Und die Menschen selbst? In der Stadt sterben sie an Hungertyphus, hier gähnen Kartoffelkeller und Räucherkammer in absoluter Leere.Der Krieg, die Trümmer, arme Heimat. Neuer Zwang folgt dem alten. Millionen ergreifen in Panik die Flucht. Bald ist es auch für uns nicht mehr weit davon. Der Entschluss ist schon gefasst. Da kommt der Aufschrei. Rettung - kommt jetzt die Rettung? Die Zeit ist noch nicht reif. Zu fest sitzt der unterdrückende Knebel, unangreifbar scheint die Macht der Willkür.Aber eine Atempause räumen sie jetzt ein. Fünf Jahre der Ruhe brauchen unsere Schergen, um wieder fest im Sattel zu sitzen, und in dieser Zeit zeigen wir ihnen, was 'ne Harke ist.Bester Erfolg. Volle Ställe, gut genährte Tiere. Die Bombenschäden repariert, aufgestapelt das Korn in der Scheuer. Alle Zwangsauflagen erfüllt und überfüllt.Was nützt es. Fanatisch der Wahn, angetrieben von Machthunger. Jetzt ist es auch für uns soweit, aber wir kommen wieder.Und wiederum ist alles ganz anders.
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