Wider die Unvernunft. Mögliche Lösungswege und Strategien für ein friedliches Zusammenleben in heterogenen Gesellschaften
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Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), , Veranstaltung: 1. Philosophicum Murnau, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit handelt von der Frage, welchen Beitrag die aufgeklärte Vernunft zur einer Entschärfung "von religiösen Zeitbomben" leisten kann. Auf welche Weise lassen sich die ethischen Fortschritte moderner demokratischer Gesellschaften in religiösen Lehren verankern? Welche Lösungswege bieten sich für ein friedliches Zusammenleben in den multikulturellen, immer heterogener werdenden Gesellschaften unserer rechtsstaatlichen Demokratien?Bevor die Autorin auf mögliche Strategien und Lösungswege zur Entschärfung von religiösen Zeitbomben eingeht, möchte sie einen kleinen Einblick in ihre Hintergründe und Voraussetzungen geben - aus der Sicht einer Philosophin und Journalistin. Ob ethnischer Nationalismus, rechtspopulistisches Ideengut oder offener Fremdenhass - dass die humanistischen Errungenschaften der Moderne kein feststehender Bestandteil im Weltbild westlicher Industriestaaten sind, lässt sich anhand vieler Beispielen belegen. Doch nicht nur politische Ideologien gefährden die freie Persönlichkeitsbildung und Selbstbestimmung des Einzelnen. Auch fundamentalistische Religionsgemeinschaften und fanatische Gotteskämpfer bedrohen verstärkt die innere Ordnung demokratischer Rechtsstaaten. Wie die aktuellen Ereignisse zu Beginn des 21. Jahrtausends zeigen, tragen so gut wie alle großen Religionen - Hinduismus, Islam, Buddhismus, Judentum, Christentum - immer auch eine Art "Zeitbombe" in sich. Gemeint ist die über religiöse Glaubenssätze jederzeit zu aktivierende, höchste und intensivste Bereitschaft zu kriegerischen und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zudem erschwert der absolute Geltungsanspruch insbesondere monotheistischer Daseinsdeutungen selbst in demokratischen Rechtsstaaten vielerorts den Zugang zu einer naturalistischen, an den Erkenntnissen der Wissenschaft orientierten Weltsicht. Doch nicht nur für die Wissenschaft, auch für einen zeitgenössischen Humanismus können religiöse Ideologien eine Bedrohung darstellen. Vor allem die Gewährleistung von Meinungs- und Glaubensfreiheit sowie der Gleichwertigkeit aller Menschen und ihrer sexuellen Selbstbestimmung wird vielerorts an den Pranger gestellt.
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