Werke und Briefe
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Wer war Katharina Schücking, geboren 1791, verstorben 1831?
In der vorliegenden Veröffentlichung lernen wir sie kennen: als Lyrikerin frommer und weniger frommer Verse, als Verfasserin einer umfangreichen Reiseerzählung sowie als Autorin eines Romans, der allerdings Fragment blieb. Vor allem aber als Briefschreiberin. Ihr Ansprechpartner ist Anton Mathias Sprickmann, der selbst auf eine bewegte literarische Vergangenheit zurückblicken konnte und Katharina Schückings (einziger) literarischer Mentor war.
Die vorliegende Edition verdient in mehrfacher Hinsicht Interesse: als Dokument einer persönlichen Emanzipation, die sich ganz wesentlich über das Medium Literatur definierte, als sozialgeschichtliche Fallstudie, die die Problematik einer Geschlechterbeziehung in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts aufzeigt, in literatursoziologischer Hinsicht, weil wir vieles über die Hindernisse erfahren, die sich einer ambitionierten Autorin im kulturell rückständigen Westfalen in den Weg stellten, schließlich auch unter biografisch-historischer Akzentuierung: Katharina Schücking war die Mutter des Romanschriftstellers, Herausgebers und Feuilletonisten Levin Schücking und das frühe Dichteridol Annette von Droste-Hülshoffs. Letztere widmete ihrer Jugendbekanntschaft ein eigenes, glorifizierendes Gedicht, das - ein später Huldigungsbeweis - ursprünglich ihre große Gedichtsammlung von 1844 eröffnen sollte.
Mit der vorliegenden Veröffentlichung werden der Forschung Quellen erschlossen, die über Jahrzehnte nicht oder nur einem kleinen Forscherkreis zugänglich waren. Es handelt sich um Teile des Schücking-Nachlasses, der 2002 dem Westfälischen Literaturarchiv im Westfälischen Archivamt, Münster, als Depositum übergeben wurde.
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