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Mit Das dreißigste Jahr erscheint in der Salzburger Bachmann Edition zum ersten Mal ein von der Autorin selbst publiziertes Werk. 1956, in ihrem dreißigsten Lebensjahr, hatte sie mit ersten Entwürfen begonnen. Fünf Jahre dauerte es, bis im Frühjahr 1961 alle sieben Erzählungen publikationsfertig im Piper Verlag eingelangt waren und der Band im Juni erscheinen konnte. Die Lyrikerin, Hörspielautorin und Essayistin sprach bei der Entstehungsphase von einem »Umbruch im Kopf«, der auch in ihr Leben eingriff. Für die Ankündigung wünschte sie sich, um jeder Rollenfestlegung zu entgehen, den expliziten Hinweis, dass es sich weder um »lyrische Prosa«, noch um eine »Sammlung« von Erzählungen handle, ihr sei der innere Zusammenhang wichtig, »das Utopiezeichen«, das alle Erzählungen verbinde.Denn es geht auch hier um die »Geschichte im Ich«. Sie klingt bereits in den biographisch signifikanten Titeln Jugend in einer österreichischen Stadt oder Das dreißigste Jahr an, aber am unmittelbarsten ist sie in der Erzählung gegenwärtig, deren Titelfigur am weitesten von unserer Welt entfernt scheint: in Undine geht, dieser einzigartigen Evokation der Kunst und des Dramas von Kunst und Leben, die den Abschluss des Bandes bildet. Die erzählerische Kraft Ingeborg Bachmann artikuliert sich in der eminent erkenntnisbetonten, szenisch-analytische Dimension, dem Sinn für sprachliche Mikroszenen, in denen sie die verschiedenen Formen von Machtausübung und Gewalt in den Blick rückte.Rita Svandrlik, geboren 1952, ist Professorin am Institut für Sprachen, Literatur und interkulturelle Studien in Florenz.
Erscheint im November

Preis

49,90 CHF