Wenn Seufzer Luftballons wären
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Wenn man heute den Blick über die Landschaft schweifen lässt, ist es nur schwer vorstellbar - aber eines des schönsten Naturgebiete Dänemarks in Mitteljütland wurde von 1945-1948 als großes Flüchtlingslager für rund 10.000 Menschen benutzt. Unter Einsatz ihres Lebens flüchteten die Bewohner ganzer Dörfer in langen Trecks aus Deutschlands östlichen Gebieten nach Westen, als die sowjetischen Truppen in der letzten Periode des Krieges in ihrem Versuch, Hitler zu besiegen, auf sie zurollten.
Wenige Monate später fanden sich diese Flüchtlinge hinter Stacheldraht wieder, in großen Barackenlagern in einem Land, das nur kurz vorher noch von ihren eigenen Landsleuten besetzt gewesen war. Ihr Schicksal lag nun in den Händen der Dänen, die unmittelbar nach Abschluss des Zweiten Weltkrieges allen Grund hatten, Vertreter des Deutschen Reiches mit Abscheu zu betrachten. Doch wie es ein lokaler Widerstandskämpfer ausdrückte, der als Erster eine Funktion in dem zwei Quadratkilometer großen Rye-Lager hatte, verwandelte sich das Verhältnis zu ihnen "von Hass zu Mitgefühl".
"Wenn Seufzer Luftballons wären..." beschreibt in Form fiktiver Tagebücher das Flüchtlings- und Lagerleben - im Guten wie im Bösen, mit der vorherrschenden Warenknappheit, der Trauer, den Sehnsüchten, den Entbehrungen und den Hoffnungen für die Zukunft. Ein großer Teil des Buches baut auf Wissen aus erster Hand auf, vornehmlich aus Interviews und einem Briefwechsel mit ca. 50 Personen, mit Deutschen, die im Rye-Lager interniert waren, und mit Dänen, die im Lager arbeiteten oder in dessen Nähe wohnten.
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