Wenn Achill tanzt.... Männlicher Bühnentanz - vom Mythos zum Markenzeichen
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Was haben Superman und Nurejew gemeinsam? Warum denken viele, der tanzende Mann sei selbstverständlich schwul? Warum mangelt es heute an Männern im Bühnentanz? Tanzgeschichtsschreibung tendiert zu einer Überbewertung männlicher Tanzkünste, was immer auch eine Abwertung der Tänzerin impliziert. In der feministisch orientierten Tanzforschung hingegen spielt das Tänzerbild bisher noch eine Nebenrolle. Der Autor wirft Fragen nach der Konstruktion von "Männlichkeit" auf und beschreibt, ausgehend vom antiken Helden-Mythos, die Funktion von sich wandelnden Männerbildern. Vom Hofballett bis in die Gegenwart - vielfach variiert und schließlich ausgehöhlt - erscheint der Held auf der Tanzbühne als Auslaufmodell. Seit Mitte der 80er Jahre bearbeitet der Australier Lloyd Newson mit seinem DV8 Physical Theatre insbesondere die Schattenseiten der männlichen Geschlechternormen. Sichtbar wird die Archillesferse des Mannes vor allem dann, wenn Achill tanzt... Der Autor: Joschi Neu, Jahrgang 1967, absolvierte eine Ausbildung zum Werbekaufmann, bevor er Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität zu Köln studierte. Das Studium wurde unter anderem begleitet von Projekten mit der SK Stiftung Kultur und Medien / Referat Videotanz. Derzeit ist Joschi Neu für das Choreographische Zentrum NRW in Essen tätig.
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