Wenig Arbeit ¿ aber viel zu tun
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Arbeit rur aIle - immer noch eine realistische Perspektive? In den letzten J ahren hat die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik dramatisch zugenommen, die Zahl der Arbeitslosen liegt gegenwartig im Jahresdurchschnitt bei rund zwei Millionen bzw. knapp zehn Prozent der deutschen Erwerbstati gen. Zahlt man die "Stille Reserve" der nicht beim Arbeitsamt Gemeldeten hin zu, dann steigen diese Zahlen auf knapp vier Millionen bzw. 15 Prozent. Damit hat die Arbeitslosigkeit ein nach dem Zweiten Weltkrieg ungekanntes Ausrnag angenommen. Dies gilt im iibrigen nicht nur fiir die Bundesrepublik, sondern auch fur fast alle anderen grogen westlichen Industrienationen. Die Lage der Arbeitslosen verschlechtert sich zusehends: Zum einen weil viele Staaten zur Minderung der auf sie entfallenden Kosten der Arbeitslosig keit Unterstutzungs- und F6rderungsleistungen kurzen, zum anderen weil mit zunehmender Dauer der Massenarbeitslosigkeit auch die durchschnittliche Dau er der individuellen Arbeitslosigkeit wachst und sich damit die Vermittlungs chancen der Arbeitslosen drastisch verringern. Schlimmer ist jedoch, dag kein schliissiges Gesamtkonzept zur Beseitigung oder wenigstens spurbaren Vermin derung der Arbeitslosigkeit verfugbar zu sein scheint. Wissenschaft und Politik rechnen gemeinhin selbst bei optimistischer Sichtweise nur mit einer mittelfri stigen Stabilisierung der Arbeitslosigkeit. Weitergehende Hoffnungen richten sich fur die Bundesrepublik Deutschland erst auf die neunziger Jahre, auf die Zeit nach der "demographischen Wende", wenn namlich das bis Ende der acht ziger Jahre anwachsende (deutsche) Erwerbspersonenpotential wegen des Ge burtenruckgangs der siebziger Jahre wieder deutlich zuriickgeht.
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