Weltverhältnisse und kritische Praxis. Die Gesellschaftskritik der Biografien
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1, 0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Soziologie), Veranstaltung: Lehrforschung - Rekonstruktion Moralischer Landkarten, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Erarbeitung von Maßstäben für eine Gesellschaftskritik aus biografischen Interviews ist der Soziologie keine leichte Aufgabe gestellt. Wenn es erst gelungen ist verschiedene Typen von Selbst- und Weltverhältnissen aus einer Fülle von Fällen herauszukristallisieren, stellt sich die Frage, wo die Kritik ansetzen kann. Welche Haltung der Welt und dem eigenen Selbst gegenüber stellt sich für das Individuum als defizitär heraus und welche institutionellen Beschaffenheiten (auf die eine kritische Soziologie letztlich zielen muss) sind damit verknüpft?
Ich möchte mich dieser Frage nähern, indem ich die Verbindung der kritischen Praxis der Akteure und ihren Weltverhältnissen untersuche. Um zu zeigen, dass eine Soziologie nur sinnvoll erscheinen kann, wenn sie den Akteuren erlaubt ihre eigene Kritik zu hinterfragen und ihre Kritikfähigkeit zu erweitern, soll im ersten Abschnitt auf das Verhältnis von soziologischer Theorie und Alltagskritik eingegangen werden. Im zweiten Abschnitt soll dann durch Einführung des Begriffes der Entfremdung die Methode zur Diagnostizierung defizitärer kritischer Praktiken näher bestimmt werden. Welche verschiedenen Formen kritischer Praxis im Zusammenhang mit konträren Welthaltungen auftreten können, soll in Abschnitt drei aus zwei biografischen Interviews herausgelesen werden. Zum Schluss möchte ich festhalten, dass auf der Suche nach Maßstäben der Gesellschaftskritik die Kritik der Akteure nur angemessen zur Geltung kommen kann, wenn sie in der Auseinandersetzung mit den Akteuren hinterfragt wird.
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