Weihrauch, Khat und Pfeffer
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Jemen, Arabia Felix. Diesen Jemen gibt es nicht mehr. Aber noch gibt es Marianne Mandas Erinnerungen an ihn. Hier berichtet kein Politiker, kein Journalist, sondern eine, die dort mehr als 30 Jahre lebte und auf archäologischen Ausgrabungen als wissenschaftliche Zeichnerin alle Gesichter dieses wunderschönen Landes kennenlernte. Mit ihren Geschichten werden die Menschen dort wieder lebendig. Mit neugierigem und unbeeinflussbarem Blick, distanziert wie einfühlsam, leichtfüßig und elegant geschrieben, erfahren wir von Krummdolch und Schleier, von der Arbeit auf den Ausgrabungen im Wüstensand und dessen Schätzen, von Hochhäusern, Großfamilien, der Frauenwelt, vom Stolz der Stämme des Nordens und vom Islam im Alltag. Die Weihrauchstraße und Marianne Mandas mit leiser Ironie gepfefferte Räuberpistolen versprechen ein spannendes Lesevergnügen. Das Zeitfenster von 1986 bis 2013 erzählt von starren Gesellschaftsformen und mitgelebtem Lokalkolorit, immer liebevoll, aber ohne den bei uns im Westen oft gepredigten Pseudoliberalismus. Qat und Kalaschnikows, Entführungen und deren tollpatschige Versuche, alles von Wermut und Honig durchdrungen, schärfen den Blick auf die unvergleichliche Tragödie, welche sich derzeit im Jemen abspielt. Es macht das aktuelle Geschehen verstehbarer. Insofern enthält Marianne Mandas Bericht durch Inneneinsichten der gesellschaftlichen Realität des Landes denn doch einen "politischen Charakter".
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