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Ich merke, wie ich immer erst eine Geschichte erzähle, bevor ich Ihre Frage beantworte.« Peter Bichsel ist ein geborener Erzähler. Und das zeigt er auch im Gespräch mit Sieglinde Geisel: »Ihm fällt immer noch etwas ein, womit ich nicht rechne - der Idealfall von Gespräch.« Seit über fünfzig Jahren gilt Bichsel als Meister der literarischen Kurzprosa, fast vierzig Jahre lang hat er die Welt, die Menschen, die Schweiz und die Politik in seinen Zeitungskolumnen betrachtet. Er war Grundschullehrer und Redenschreiber. Querdenker, Raucher und Rotweintrinker ist er noch immer. Über seine Kindergeschichten sagte sein Freund Max Frisch: »Nicht bestrickt zu sein, war unmöglich.« Mehrere Tage lang saßen Peter Bichsel und Sieglinde Geisel zusammen, in Bichsels Arbeitszimmer in Solothurn, in seiner Stammkneipe - und sprachen über alles: über die Vorteile der Mundart für das Schreiben, über Sozialismus und Solidarität, warum er auf die einsame Insel kein Buch mitnehmen würde, warum er an Gott glaubt, wohl wissend, dass es ihn nicht gibt, über die Langeweile im Paradies und die Unmöglichkeit, ohne Geschichten zu leben.
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