Walli Plaumann auf Reisen - Oder ein Urlaubstraum(a)
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Rechtzeitig hatten wir die LAST-MINUTE-Reise an der Ecke gebucht, rechtzeitig bezahlt, Bücher besorgt. Ich hatte mir alles über Kreta angelesen, die empfohlenen unumgänglichen sieben Vokabeln, die ein Ausländer laut Reiseführer braucht, angelernt. Was war nun das Letzte an dieser »Letzte-Minute-Reise? Zuerst dachte ich nur, das war unser Flieger. In drei Stunden ist man von Berlin in Kreta. Im normalen Flugzeug. Aber nicht mit dem Airbus von Conair. Da braucht man gute acht Stunden. In München landeten wir zwischen. Kapitän und Flugpersonal wurden gewechselt. Sie hätten lieber das Flugzeug wechseln sollen. Die Passagiere wie Fleischbelag im Sandwich zwischen die Sitzreihen geklappt, immer 3 x 3 in jeder Reihe mit zwei schmalen Gängen dazwischen, damit die Stewardessen die Wagen mit dem zollfreien Schnaps langschieben können. Der ist auch nötig. Mir ist sowieso schlecht. Startbonbons bei Interflug und Balkan Air waren pure sozialistische Verschwendungssucht. Auch ein Kognak oder ein Glas Wein. Das letzte kostet hier 4, 00 DM. Du musst eben Schlucken lernen. Bei der Landung abends dann eine freundliche Ansage: Wir bitten, die Verspätung zu entschuldigen. Der Flugverkehr war heute so stark. Ja, ja, man steht nicht mehr nur auf Straßen im Stau. Aber das Letzte war das noch lange nicht ... - Waltraud Plaumann: Als Waltraud Frisch 1935 in Würzburg geboren, in Berlin Schülerin der Helene Lange Schule, gewechselt zur Käthe-Kollwitz-Oberschule. Abitur im Gymnasium mit verstärktem Russisch Unterricht in Berlin-Pankow. Studium Humboldt-Universität Berlin. Lehrerin Schinkel-Oberschule in Berlin, Mitarbeiterin Rundfunk DDR-Korrespondenzbüros Bonn, Sofia, Bukarest. Abgewickelt. Rentnerin. Gestorben 2011 in Berlin.
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