Vorher und Nachher
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Flutkatastrophen in Kambodscha, zerbombte Städte in Pakistan, politische Umstrukturierungen ganzer Länder: »Bildkomplexe« humanitärer und ökologischer Umwälzungen dokumentieren die Welt als Abfolge von Katastrophen. Eyal und Ines Weizman lesen die Geschichte des Vorher-Nachher-Bildes von der Photographie des 19. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Satellitenbildern und entdecken in ihnen jene Lücke, in der sich nicht nur das verheerende Ereignis verbirgt: Es sind die Menschen selbst, die aus den Bildern zu verschwinden drohen, wenn Zeugenaussagen mehr und mehr von Analysen materieller oder digitaler Beweise wie Satellitenbildern oder 3D-Modellen verdrängt werden. Es scheint als sei die humanitäre Arbeit paradoxerweise gerade bezüglich der Rekonstruktion von Kriegsverbrechen, bei denen doch Menschen, deren Schicksale und Rechte im Zentrum stehen müssten, in eine post-humane Phase eingetreten.
Wer aber entscheidet über die Darstellung dieser Ereignisse, bestimmt die Pixelanzahl unserer Bildwelten, herrscht über Zirkulation oder Zensur von Bildern, wenn Technologien der Überwachung und Zerstörung mit den forensischen Werkzeugen in eins fallen?
Erscheint im Februar