Von republikanischen Deutschen zu deutsch-amerikanischen Republikanern
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Nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 in Deutschland blieb vielen republikanischen Revolutionären keine andere Möglichkeit, als in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Entgegen ihrer Erwartung nahmen die Achtundvierziger die Vereinigten Staaten nicht als demokratische Musterrepublik wahr, sondern als von der Sklaverei bedrohtes Staatswesen. Gleichzeitig sahen sie sich mit massiver Ausländerfeindlichkeit konfrontiert, die ihre Bemühungen um die Rettung der amerikanischen Republik in Frage stellte.
Entschlossen den Kampf gegen die Sklaverei voranzutreiben und gleichzeitig ihre ethnische Identität zu bewahren, standen die Achtundvierziger vor der Wahl, sich entweder mit der sklaverei- und migrantenfreundlichen Demokratischen Partei zu alliieren oder sich der sklavereifeindlichen Republikanischen Partei anzuschließen, die aber immer wieder die Rechte der Einwanderer einzuschränken versuchte.
In seiner Untersuchung beschreibt Daniel Nagel, wie eine neu geschaffene deutsch-amerikanische Identität den Achtundvierzigern dazu diente, ihren Platz in der amerikanischen Politik und Gesellschaft zu finden und zu behaupten. Er zeigt weiterhin die Bedeutung des demokratischen Republikanismus als transnationales Konzept auf, das deutsche und amerikanische Republikaner vereinen konnte. Dabei stellt er bemerkenswerte Parallelen zwischen damaligen und heutigen Debatten über die Rolle von Migranten in einem modernen demokratischen Nationalstaat fest.
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