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Von Krieg zu Krieg

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Erdöl gewann als das Blut der Wirtschaft namentlich im 20. Jahrhundert seine überragende Rolle. Moderne Kriege sind seither ohne den Zugriff auf hinreichende Ressourcen an Erdöl undenkbar. Folgerichtig zählte die Inbesitznahme und Sicherung der Quellen dieses Rohstoffes zu den wesentlichen Kriegszielen der großen Waffengänge im zurückliegenden Jahrhundert. Den Entwicklungen im Gefolge des Ersten Weltkriegs geht die hier von Dietrich Eichholtz vorgelegte Studie nach, indem sie die hochgesteckten Zeile der Siegermächte Großbritannien, USA, Frankreich und Italien beschreibt und die ehrgeizigen deutschen Pläne und ihr vernichtendes Scheitern im Zuge der Versailler Abmachungen schildert. Seinerzeit standen namentlich Vorkommen in Rumänien und im Irak im Brennpunkt, weshalb die Zerschlagung des Osmanischen Reiches oder auch die Enteignung der Bagdadbahn nach der deutschen Kriegsniederlage den Verlust jedweden deutschen Einflusses am zu erwartenden Reichtum aus der Ausbeutung dieser Vorräte noch vertieften. In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre stand der wiedererstarkte deutsche Imperialismus vor der Aufgabe, der schnell wachsenden modernen Technik hinreichend Öl bereitzustellen - wobei der Bedarf der Wehrmacht im Zuge einer beschleunigten Aufrüstung in den dreißiger Jahren diesen Druck noch erhöhte. In der hier abgedruckten Studie von Titus Kockel wird der zuweilen komplizierten Gemengelage in- und ausländischer Interessengruppen bei der Lösung der damit verbundenen Aufgaben nachgespürt und die schließliche Entscheidung Deutschlands zugunsten eines vorrangig betriebenen und langfristig veranschlagten Großausbaus der synthetischen Erzeugung des Öls gezeigt. Dieser Kurs stand beim Weg zur geplanten Neuordnung der Welt Pate und gehörte zu den Fundamenten des 1939 beginnenden Zweiten Weltkrieges.
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