Von der Minne zum Kommerz
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Diese literaturwissenschaftliche Studie zur Geschichte des französischen Chansons vom Mittelalter bis zum Fin-de-Siècle ist nicht als eine gängigen Literaturgeschichten vergleichbare bloße Überblicksdarstellung konzipiert. Sie fokussiert, unter Einblendung kulturhistorischer Zusammenhänge, entwicklungsgeschichtlich besonders markante Phasen der Chansongeschichte, vernetzt sie miteinander und illustriert sie durch Einzelanalysen.
Im Vordergrund stehen entwicklungsgeschichtliche Nahtstellen der Chansongeschichte: Identität von Lyrik und Chanson im Mittelalter - Polyphonie und Aufspaltung des Kunstlieds in Lyrik und Chanson seit dem späten Mittelalter - Instrumentalisierungen des Vaudeville-Lieds vom 15. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution - Chansonformen der Französischen Revolution - Romanzen zwischen Evasion und Politik - Pierre-Jean de Béranger und die Nobilitierung des Chansons - soziale und politische Funktionalisierungen des Chansons im 19. Jahrhundert - Chanson und Chanson-Institutionen in der Julimonarchie - Chansonformen seit 1848 und infrastrukturelle Umbrüche - Naturalismus und Kommerzialisierung des Chansons am Beispiel von Aristide Bruant. Am Ende des Jahrhunderts hat das Chanson definitiv eine neue Qualität erhalten: Es wird wesentlich zum Rollentext eines Schauspielers, der zum Idol eines breiten Publikums werden will.
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