Vom Wert der Wohlfahrt
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Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch ein etabliertes wohlfahrtsstaatliches System aus. Dabei sind die Wohlfahrtsstaaten westlicher Provenienz in den letzten Dekanden zunehmend unter Beschuss geraden. Gerade die Vielfalt der Krisenbeschwörungen und Reformvorschläge verdeutlicht aber seinen Wert für moderne Gesellschaften. Die vorliegende Arbeit geht von einer integrativen Funktion des Wohlfahrtsstaates aus und untersucht die "großen" Werte des deutschen Sozialstaats: Gerechtigkeit und Gleichheit, Freiheit, Sicherheit, Solidarität sowie Subsidiarität und Verantwortung. Die Autorin weist nach, dass eine Wohlfahrtsstaatsdiskussion diese Werte stets mittransportiert, selten aber explizit macht. An Hand der jüngeren Geschichte des deutschen Sozialstaats legt sie die Omnipräsenz des Normativen in den einzelnen Sozialversicherungszweigen sowie in der Sozialhilfe dar. Dabei wir deutlich, dass die einzelnen sozialstaatlichen Bereiche spezifische normative Gemengelagen aufweisen, die sich im Rahmen der Reformdebatten der letzten Jahre deutlich verschoben haben. Schließlich werden die aktuellen Reformentwürfe - Neue Subsidiarität, Wohlfahrtspluralismus, Dritter Weg und Nachhaltiger Wohlfahrtsstaat - auf ihren normativen Gehalt hin untersucht. Es zeigt sich, dass Fragen nach dem Umbau des Wohlfahrtsstaates im Kern immer Fragen nach der "guten Gesellschaft" darstellen. Angesicht der Dringlichkeit, mit der Reformen in den Sozialversicherungszweigen und der Sozialhilfe gefordert werden, stellt die Diskussion der normativen Grundlagen des Wohlfahrtsstaates eine längst überfällige Notwendigkeit dar.
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