Vom Recht der Macht zur Macht des Rechts?
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Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag, eingerichtet auf der Grundlage eines 2002 in Kraft getretenen völkerrechtlichen Vertrags und zuständig für Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, markiert einen vorläufigen Höhepunkt in der Entwicklung des internationalen Strafrechts. Die Schwelle von 100 Vertragsstaaten, darunter auch zahlreiche Staaten aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik, ist inzwischen überschritten worden. Erste Ermittlungen wurden in Uganda, im Kongo und im Sudan aufgenommen. Auf der anderen Seite versagen politisch mächtige Staaten wie die USA, China und Russland dem Gerichtshof ihre Unterstützung. Wird er unter diesen Umständen dem Anspruch, die Herrschaft des Rechts in den internationalen Beziehungen zu festigen, gerecht werden können? Wird er sein selbst gesetztes Ziel, der Straflosigkeit der Täter ein Ende zu setzen und so zur Verhütung dieser Verbrechen beizutragen, erreichen? Mit welcher Legitimation agiert das Strafrecht überhaupt auf internationaler Ebene, welche Strafzwecke verfolgt es? Wie ist die Umsetzung durch das deutsche Völkerstrafgesetzbuch zu beurteilen? Und nicht zuletzt: Fördert oder behindert Strafverfolgung den gesellschaftlichen Neuanfang in Ländern, die von Krieg und Menschenrechtsverletzungen zerrissen sind und deren Bevölkerung häufig traumatisiert ist?
Diesen und anderen Fragen geht der interdisziplinär ausgerichtete Band nach. Er versammelt innovative Beiträge aus der Strafrechtswissenschaft, der Kriminologie, der Psychologie, der Politik- und Geschichtswissenschaft. Unter den Autoren und Autorinnen sind zahlreiche namhafte Wissenschaftler und Experten aus der Praxis, u. a. Richter an internationalen Strafgerichten. Der Band spiegelt somit in eindrucksvoller Weise den Dialog zwischen Theorie und Praxis wider, der für das Verständnis dieses komplexen Gegenstandes unverzichtbar ist.
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