Vom Protest zur gewaltsamen Aktion
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Mit Fahndungsplakaten sucht die Polizei im Mai 1970 nach einer bekannten Journalistin: Ulrike Meinhof hat kurz zuvor gemeinsam mit anderen den wegen Brandanschlägen auf zwei Frankfurter Kaufhäuser zur Haftstrafe verurteilten Andreas Baader aus dem Zentralinstitut für Soziale Fragen im Westberliner Stadtteil Dahlem befreit. Ein Institutsmitarbeiter und zwei Justizvollzugsbeamte wurden dabei zum Teil schwer verletzt. Für Ulrike Meinhof, überzeugte Antifaschistin und Pazifistin mit sozialkritischer Grundeinstellung, endet damit das bürgerliche Leben und beginnt der Kampf gegen das bundesrepublikanische "System".
Was trieb sie jedoch dazu, in die Illegalität zu gehen, fortan Gewalt zu billigen und zu propagieren? Wann begann und wann vollzog sich der radikale Bruch, der schließlich nur noch das Denken in der strikten Kategorie "Freund-Feind" zuließ und eine Umkehr vom eingeschlagenen Weg vollständig ausschloss?
Im vorliegenden Buch wird diese Entwicklung nachgezeichnet sowie das Zusammenspiel der Faktoren aufgezeigt, das zu ihrem Handeln führte. Dabei wird der Fokus auf erste studentische Proteste gegen Wiederbewaffnung und atomare Bedrohung in den 50er Jahren gerichtet wie auch auf Meinhofs konkret-Kolumnen und ihre späteren Publikationen aus dem Untergrund im Namen der Rote Armee Fraktion.
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