Vom Pöbel zum mündigen Staatsbürger - Betrachtung und Beurteilung des Volkes in den Schriften Georg Forstes im Spiegel der Revolutionsjahren 1790-1794
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Veranstaltung: Geschichte der Neuzeit, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, dem Mythos der volksverbundenen, revolutionären "deutschen Jakobiner" entgegenzuwirken, indem ich die Darstellung und Rezeption des Volkes in den Schriften Georg Forster aufzeige und darlegen möchte, inwieweit er - als deutscher Republikaner - das deutsche Bildungsbürgertum verkörpert, welches sich ganz dem Bildungsideal der deutschen Aufklärung verschrieben hat. Dieses nämlich begreift unter politischer Aktion vor allem die Erziehung des Menschen, was dem agitierenden, revolutionären Potential der französischen Montagnards entgegenläuft. Mit seinem Status als Augenzeuge der Pariser Revolution und seiner aktiven Teilnahme an der Mainzer Republik weist Georg Forster im Gegensatz zu anderen deutschen Republikanern über empirische Erfahrung auf, die sich in Form von Essays und Aufzeichnungen - namentlich in seinen "Ansichten vom Niederrhein", seiner "Darstellung der Revolution in Mainz" und der fragmentarischen Überlieferung "Parisische Umrisse"- niederschlugen. Diese aussergewöhnliche Perspektive wird in der vorliegenden Arbeit besonders berücksichtigt und dient meines Erachtens als hervorragendes Analyseinstrument, um seine Darstellung des Volkes eruieren und gleichzeitig die Authentizität der Gedankenwelt Forsters bewahren zu können. Dennoch ist festzuhalten, dass die genaue politische Verortung und die daraus resultierende Etikettierung seiner Beurteilung und Bewertung des Volkes nicht Ziel und Zweck der Arbeit sein wird, da die Gedankenwelt Forsters - die aus seinen Schriften zu entnehmen ist - einer ständigen Entwicklung unterworfen und von den äusseren Ereignissen abhängig ist. Dadurch erhält sein Werk eine gedankliche Dichte, deren Beurteilung unter politischen, oft anachronistischen Kriterien mir als unangebracht erscheint.
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