Vom Leben der Kritik
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VOM LEBEN DER KRITIK ist der Versuch, kritische Theorien und Praktiken in einer Zeit zu sammeln und weiterzudenken, in der einerseits der Tod der Kritik beschworen wird und andererseits die Transformation von (Selbst-)Kritik in Disziplinierungstechniken der neoliberalen Evaluations- und Professionalisierungskultur zu beobachten ist.
Eingedenk der zu Recht vielfach hervorgehobenen Probleme von traditionellen Verständnissen der Kritik - u. a. ihres belehrenden, elitären, autoritären, paternalistischen oder heroischen Charakters - legt dieses Buch den Akzent auf erfinderische Alltagspraktiken der Kritik. Das heißt, dass es solche habituellen Praktiken in den Mittelpunkt rückt, die meist als Inbegriff des Unkritischen gelten. Ebenso wichtig wie die Diskussion gewaltvoller Dimensionen von Herrschaftskritik ist dabei die Auseinandersetzung mit dem Superioritätsanspruch westlicher Kritikbegriffe, welcher sich schon darin zeigt, dass die Linie von Sokrates über Kant zu Foucault meist nicht als lediglich ein Verständnis von Kritik adressiert wird, sondern als das, was Kritik nun einmal sei.
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