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Dem Reisenden, der im Norden Islands auf der Ringstraße unterwegs ist und zum ersten Mal zum See Mývatn kommt, tut sich eine Landschaft auf, die mit nichts zu vergleichen ist, was er bisher sah. Wasser, Inseln, Landzungen, Krater, Lavaformationen, Berge ringsum. Kommt er näher, liegt eine tiefe Stille über allem, allenfalls unterbrochen vom Flügelschlag des Sterntauchers oder vom Geschnatter der ballerinahaften Spießente. Aber auch die in großen Säulen über dem Wasser tanzenden Mücken sind Teil des Naturwunders, das sich dem Betrachter auftut, denn gäbe es die Mücken nicht, wäre der Mývatn nicht zum Eldorado für die schönsten Enten Islands, für Vögel, Insekten, Fische - und die Menschen - geworden.Unnur Jökulsdóttir, die jedes Jahr viele Monate am Mývatn verbringt, beteiligt uns an ihren naturkundlichen Betrachtungen. Wo sind die besten Nistplätze, warum haben manche Entenmütter hundert Küken im Gefolge - und andere keine? Wie stellt das geheimnisvolle Odinshühnchen die traditionelle Rollenverteilung der Geschlechter auf den Kopf? Warum nennt man Falke, Merlin und Kolkrabe die »Panzerknacker von Entenhausen«? Wie viel Leben passt in einen einzigen Wassertropfen?Unnur Jökulsdóttirs poetische Betrachtung des Ökosystems Mývatn erweitert das Bewusstsein und macht glücklich.
Erscheint im Mai