Verwaltung des Krankenmordes
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Hadamar, Eichberg, Kalmenhof - die Namen der NS-»Euthanasie«-Anstalten sind zum Synonym für die Morde an kranken und behinderten Menschen im Nationalsozialismus geworden. Der Anstaltsträger, der Bezirksverband Nassau im Landeshaus in Wiesbaden, trieb die »Vernichtung lebensunwerten Lebens« engagiert voran.Durch die Tötung seiner Klientel drohte der Verband sich selbst die Existenzgrundlage zu entziehen: Ihm fehlten die Pflegegelder, aus denen seine Anstalten sich finanzierten. Die leitenden Beamten fanden jedoch Auswege aus dem »Dilemma«. Sie heizten die Mordmaschinerie weiter an und machten das »Euthanasie«-Programm zu einem lukrativen Geschäft für den Verband.Diese Studie über die »Verwaltung des Krankenmordes« stellt erstmals die Geschichte einer derart aktiv an den NS-Verbrechen beteiligten Fürsorgebehörde dar. Nicht Ärzte und Pflegekräfte, sondern Verwaltungsbeamte stehen hier im Mittelpunkt. Peter Sandner zeigt, wozu eine Behörde fähig ist, wenn sich Ideologie, Verwaltungsrationalität und Skrupellosigkeit verbinden.
Erscheint im April