¿Vermutlich wären wir eher mit einer atomaren Kriegssituation wie in Hiroschima fertiggeworden¿
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1, 7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Das 20. Jahrhundert begreifen. Historische Koordinaten im Zeitalter der Extreme, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der aktuellen Geschichtsforschung erfreut sich der Teilbereich Umweltgeschichte einer stetig wachsenden Beliebtheit. Greifen doch die Aus- und Nachwirkungen von Umweltkatastrophen - Seveso 1976, Harrisburg 1979, Bhopal 1986 und natürlich Tschernobyl 1986, um nur die bekanntesten zu nennen - wie Tentakel ein in alle Bereiche des humanen Daseins, sei es in politischer, wirtschaftlicher oder ökologischer Hinsicht. Somit beeinflusst und verändert die Betrachtung v.a. anthropologischer Umwelt- und Naturkatastrophen auch das politische Geschichtsbild.Einen solch gravierenden Einschnitt eines Umweltereignisses in den fortlaufenden politischen Faden stellt die Explosion des Atomkraftwerkes Tschernobyl in der Ukraine nahe der Stadt Pripjat dar. Die Katastrophe traf die Sowjetunion völlig unvorbereitet und stürzte das Land in eine Krise. Die Auswirkungen auf Menschen ebenso wie für Umwelt werden noch in etlichen Jahren zu spüren sein. Die Politologin Astrid Sahm bezeichnet in ihrem Aufsatz "Dimensionen einer Katastrophe" Tschernobyl als "Anfang vom Ende der Sowjetunion" . Somit wäre eine Naturkatastrophe nicht nur für das Ende einer Supermacht verantwortlich, sondern vielmehr für die Beendigung eines fast 70 Jahre andauernden - legt man den Beginn des Kalten Krieges auf das Jahr 1917 fest - Konfliktes, der die ganze Welt mehrfach an den Rand des Abgrundes geführt hatte. Diese weitreichende These verdient somit der genaueren Auseinandersetzung und soll in dieser Arbeit untersucht und gegebenenfalls verifiziert werden. Im folgenden wird zunächst ein knapper Überblick über die Situation in der UdSSR kurz vor dem GAU gegeben sowie eine Darstellung des 26. April 1986, dem Tag des Unglücks, gezeichnet werden, die den Ablauf der Ereignisse verdeutlichen sollen, da dies für die Abbildung des administrativen Zustandes der Sowjetunion nicht unerheblich sein wird. Alsdann soll ein Blick auf die tatsächlichen politischen Folgen des Reaktorunglücks erfolgen, v.a. die Ukraine und Weißrussland betreffend. Auf einen Aspekt, den Astrid Sahm übersieht - nämlich den symbolischen Charakter von Tschernobyl - wird dann abschliessend genauer eingegangen werden.
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