Verkürzung von Produktlebens- und Produktnutzungszyklen mittels physischer und psychischer Obsoleszenz
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Fachbuch aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Marketing, Unternehmenskommunikation, CRM, Marktforschung, Social Media, , Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ist die Garantie abgelaufen, schon ist das blöde Ding im Eimer! ¿ Jeder kennt Geschichten über Waschmaschinen, die eigentlich über Jahre hinweg treue Dienste leisten sollten, aber bereits in den ersten fünf Jahren einen scheinbar unreparierbaren Defekt aufweisen. Genauso ist die Rede von Druckern, die, wie als wären sie darauf programmiert, nach gut zwei Jahren streiken und ihren Dienst quittieren.
Die Annahme, Unternehmen könnten ihre Produkte gezielt darauf auslegen, nach einer bestimmten Nutzungsdauer oder -häufigkeit gewisse Defekte aufzuweisen, ist mittlerweile weit verbreitet. Gerade mit Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungspflicht, so scheint es, geben diese Produkte urplötzlich den Geist auf, ohne dass eine Fehlnutzung vorliegt. Zahlreiche Beispiele erhärten die Vermutung, dass Hersteller vorsätzlich sogenannte Sollbruchstellen verbauen, um dadurch die Lebensdauer von Produkten künstlich zu verkürzen und somit die Nutzer zum Neukauf zu zwingen. Dieses Phänomen ist als physische Obsoleszenz also die geplante, körperlichen Alterung eines Produktes bekannt und in den letzten Jahren zunehmend in die Schlagzeilen geraten, wodurch auf Seiten der Verbraucher ein wachsendes Misstrauen gegenüber den Herstellern und deren Qualitätsversprechen geweckt wurde.
Generell ist eine zunehmende Tendenz hin zu immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen bzw. -nutzungsdauern zu erkennen wobei auch auffällt, dass neben dem Austausch aufgrund von technischen Defekten gerade elektronische Produkte immer häufiger ersetzt werden, obwohl das vorhandene Gerät eigentlich noch voll funktionstüchtig ist. So versuchen die Hersteller neben der körperlichen Alterung der Produkte auch durch sogenannte psychische Obsoleszenz, also der Alterung der Produkte im Auge der Konsumenten. Hierzu werden Produkte durch immer neue Eigenschaften und Fähigkeiten sowie optische bzw. modische Neuerungen ergänzt, wodurch die bis dato aktuellen schnell veraltet wirken und der Konsument so animiert wird, das Produkt neu zu kaufen, obwohl das aktuelle Produkt technisch eigentlich noch einwandfrei ist. Im Gegensatz zu der physischen Obsoleszenz, die durch einen bewussten Defekt an der Ware hervorgerufen wird, basiert die psychische Obsoleszenz also rein auf der subjektiven Wahrnehmung des Nutzers, sein Produkt sei veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
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