Verkörperungen
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Die Autorinnen dieses Buchs untersuchen biomedizinische und künstlerische Praxisfelder als emotionale Bereiche, wo Facetten oder vielmehr Dynamiken von Empathie und persönlicher Nähe von immenser Bedeutung sind. Der Leib, seine taktilen sinnlichen Qualitäten und Berührungsflächen, ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Beiträge, wenngleich die theoretischen und methodischen Annäherungen aus verschiedenen fachlichen Richtungen erfolgen. Verkörperung und verinnerlichte Wahrnehmungs- und Wissensformen gehen in der Biomedizin häufig mit Prozessen der Entkörperung Hand in Hand. Das somatische Gespür wird vielfach ausgeblendet und von objektivierbaren Bildern vom Körperinneren überlagert, die im sterilen Raum hergestellt werden.
Welche Geschichten erzählen die Bilder und in welcher Sprache vermag sich der in Diagnostik und Therapie eingebundene Leib gegenwärtig auszudrücken? Der behandelte Körper ist Experimentierfeld. Zugleich entfalten sich neue Erfahrungen, die nicht nur mit den Augen, sondern mit allen Sinnen erlebt werden. Hier setzen viele Künstlerinnen und Künstler an, die sich in ihren Werken explizit mit eigenen Verkörperungen und Verinnerlichungen beschäftigen, mit jenen Prozessen, die gemeinhin im Alltag zum Verschwinden gebracht werden, wenngleich sie essentiell zum Leben dazu gehören und unter die Haut gehen.
Mit Beiträgen von Lisa Cartwright, Christine Holmberg, Anastasia Karakasidou, Agnieszka Koscianska, Kyra Landzelius, Laura Marks, Sarah Pink, Janet Price, Rosie Read und Kylie Thomas sowie mit Zeichnungen von Barbara Graf.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen