Verbrechen in der Provinz
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Kolumbien, Anfang der 2000er Jahre. In Puerto E., einer fiktiven Kleinstadt am Unterlauf des Río Magdalena, der Lebensader des Landes, ist schon wieder ein Mord geschehen. Diesmal hat es den weithin beliebten Armenarzt Horacio Maldonado erwischt, sie haben ihn auf offener Strasse erschossen. Wer steckt hinter der Tat? Die Guerilla, die in der Region bedrohlich erstarkt ist? Die Gutsbesitzer mit ihren paramilitärischen Killerbanden? Oder gar der Vater des Opfers, illus-
trer Senator in der fernen Hauptstadt und intriganter Strippenzieher in einem vor sich hin dämmernden Hinterland? Die Behörden haben ihre halbherzigen Ermittlungen bald eingestellt, und so macht sich der Ich-Erzähler Rodolfo, Horacios Freund seit Kindheitstagen, auf die Suche nach Antwort. Doch seine Recherchen gestalten sich schwierig. Er stösst auf eine Mauer des Schweigens, allenfalls auf Andeutungen, die verstörende, ja abgründige Zusammenhänge erahnen lassen. Nach und nach offenbart sich ein engmaschiges Geflecht aus Korruption und Klientelismus, aus Kabalen alteingesessener Mächte von schier mythischer Wirkkraft. Und langsam tritt auch Rodolfos familiäre Verstrickung in diese von den Dämonen der Vergangenheit geprägte Geschichte zutage.
Gediegen retardierend, kunstvoll mäandernd, in gelassener, unaufgeregter Weise karibisch sind Ton und Tempo dieses Romans, in dem der Autor das Bild einer ländlichen Gesellschaft zeichnet, das an Aktualität leider nichts eingebüsst hat.
Erscheint im März