Arbeiten aus dem Duisburger Graphematikprojekt / Venlo – Duisburg – Essen. Diatopische Untersuchungen zu den historischen Stadtsprachen im 14. Jahrhundert
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Die Frage, ob die drei kontinentalgermanischen Hauptsprachen - Hochdeutsch, Niederdeutsch,
Niederländisch - am unteren Niederrhein aufeinander stoßen, oder ob die damaligen Sprachunterschiede eher für
eine polyzentrische Gliederung des Raumes sprechen, ist in neuer Zeit kontrovers diskutiert worden. Zur
Klärung dieses Problems werden in der vorliegenden Arbeit die historischen Schreibsprachen von drei Städten
kontrastiert, die auf einer West-Ost-Achse verschiedene Übergangszonen zwischen dem Mittelniederländischen
und dem Mittelniederdeutschen repräsentieren. Die Ergebnisse sprechen gegen eine übergeordnete
Sprachscheide entlang der westfälischen Provinzialgrenze und für eine sprachliche Staffellandschaft, deren
Strahlungszentrum im Westen und im Süden liegen. Grundlage der Untersuchung stellt ein Verfahren zur
Charakterisierung und zum diatopischen Vergleich historischer Stadtsprachen dar, bei dem durch
graphematische Systemanalysen die Gegensätze zwischen verschiedenen Ortspunkten quantifizierbar werden.
Generell verspricht dieses Verfahren präzise Aussagen über die regionalsprachliche Gliederung in
spätmittelalterlicher Zeit.
Bisherige Forschungsschwerpunkte der Autorin:
Historische Schreibsprachen, Graphematik
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