Variationslinguistische Einbettung des Accent du Midi in den Französischunterricht. Aussprache- und rezeptive Varietätenkompetenz
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1, 3, Universität Paderborn (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versteht sich als eine Nahtstelle der Linguistik und Didaktik. Übergeordnetes Ziel ist es, mithilfe dieser geschlagenen Brücke zwischen den beiden Disziplinen Synergieeffekte zu erzeugen, die die unterrichtliche Praxis bereichern.
Die Konfrontation mit standardabweichenden Sprachkolorierungen bildet ebenso einen Bestandteil der linguistischen Entwicklung eines Menschen wie die anfängliche Imitation von Lauten im Säuglingsalter, das Dekodieren von Wörtern und Sätzen in der Grundschule oder die Thematisierung grammatischer Strukturen bis in den späten Sekundarbereich. Ein Mensch nimmt nicht nur im Laufe des kindlichen Spracherwerbs ein Spektrum aus mannigfaltigen sprachlichen Nuancen auf, die sich fernab einer unmarkierten Norm in einer Zuweisung von Ort, Zeit, Schicht, Situation, etc. manifestieren. Diesbezüglich wird dem sensiblen Umgang mit Unterschiedlichkeiten in der Sprache immer mehr Bedeutung beigemessen, sodass das Desiderat nach einer größeren Wertschätzung standardabweichender Prägungen einer Sprache in den letzten Jahrzehnten v.a. im Bereich schulischer Unterweisung sukzessive an Geltung gewonnen hat. Die sogenannten Varietäten einer Sprache sind derweil als metasprachliche Kompetenz in den Konzepten der Inneren Mehrsprachigkeit und Language awareness verankert und fest im muttersprachlichen Diskurs implementiert.
Angesichts dieser didaktischen Forderungen erscheint es beinahe als banal, dass Varietäten nicht nur Teil der (deutschen) Muttersprache, sondern ebenfalls jeder anderen Sprache der Welt sind. Dies gilt folglich auch für die Fremdsprachen im schulischen Diskurs, also im Hinblick auf diese Arbeit, das Französische in Frankreich als Land mit einer offiziell deklarierten scheinbar sprachlichen Einheit, das de facto "eine[n] der sprachlich mannigfaltigsten Staaten Europas" repräsentiert. Die vorliegende Arbeit nimmt diese Sachlage als Anlass und setzt eine räumliche Varietät der Fremdsprache Französisch in den Mittelpunkt, den südfranzösischen Accent du Midi. Auf Basis variationslinguistischer Prämissen soll mittels einer sukzessiven thematischen Annährung die Relevanz dieser Varietät für den Französischunterricht erarbeitet werden. Sodann verändert sich der Blickpunkt von der Linguistik auf die didaktische Praxis.
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